Geldspenden für Frauenhaus in Rivas

Nicaragua: Techo statt albergue

Die GEW Offenbach-Stadt unterhält seit den 90er Jahren eine Partnerschaft mit dem Frauenhaus in Rivas, Finanzhilfen und gegenseitige Besuche gibt es regelmäßig. Als Martha Bonilla im September 2013 uns in Offenbach besuchte, hatte sie das Projekt „albergue“ im Koffer. Mit unserer Hilfe und der Unterstützung weiterer internationaler NGOs soll eine  „albergue“ errichtet werden, das heißt ein Frauenhaus als Zufluchtsstätte, also ein Frauenhaus, wie wir es in unserem Land kennen. Das Projekt war groß gedacht, ca. 250.000 USD sollte es kosten!

Da die  GEW ist in Offenbach personell mit der NGO „Ökobau Nord-Süd“ verbunden ist, bestand die Möglichkeit, auf der Basis von Spendengeldern ein Projekt in dieser Größenordnung beim Entwicklungshilfeministerium zu beantragen: Wenn wir 20 000 EUR aufbringen und AMNLAE ihrerseits einen Wert von 30 000 einbringt, würde der Staat 150.000 EUR zuschießen. Und das hätte die Frauenorganisation auch geschafft, weil ihr die Kommune ein Grundstück für den Zweck „albergue“ mit dem notwendigen Wertniveau schenken wollte! Also müsste das große Vorhaben auf den Weg gebracht werden.

Aber dann kamen die Chinesen mit ihrem Programm, einen „zweiten Panamakanal“ durch Nicaragua hindurch zu bauen! Und als die Grundstücke abgesteckt wurden, zeigte sich: Der Kanal geht an Rivas vorbei und  belegt das albergue-Grundstück! Einen Ersatz bot der Bürgermeister von Rivas nicht mehr an. Aus der Traum.
Es waren bis zu diesem Zeitpunkt über 7.000 EUR Spendengeld aus dem GEW-Aufruf  eingegangen. Der Offenbacher GEW-Vorstand beschloss, dieses Geld einem nachhaltigen und in dieser Höhe definierten Vorhaben von AMNLAE zukommen zu lassen. Die  Anfrage wurde in Rivas rasch beantwortet: Das über hundert Jahre alte Gebäude des Frauenhauses, ein zuletzt als Kino betriebener großer Bau in der Stadtmitte, hat einen erheblichen Dachschaden. Kurz vor Eintritt der Regenzeit kommt unsere Anfrage natürlich wie maßgeschneidert. 9000 USD soll die Instandsetzung des Daches (span.: techo) kosten. Die Differenz hat dann die Stadt Offenbach aus ihrem Städtepartnerschaftsetat draufgelegt.

Kolleginnen und Kollegen, die für die „albergue“ gespendet hatten und mehr wissen wollen:

Auskünfte gibt Wolfgang Christian
 069–810078
 teichchrist@t-online.de