Zum Kooperationsvertrag „Modellregion Inklusion“ im Kreis Offenbach
Sehr geehrter Herr Lorz, sehr überraschend und zu unserem großen Bedauern wurde uns im September des letzten Jahres durch Herrn Dr. Bieniußa, Leiter des Staatlichen Schulamtes Offenbach, mitgeteilt, dass der Kreis Offenbach und das Hessische Kultusministerium beabsichtigen den Förderschwerpunkt Lernen an unserer Schule auslaufen zu lassen. Wir verstehen uns als ein äußerst engagiertes und der Inklusion gegenüber aufgeschlossenes Kollegium, sehen aber auf dem langen Weg zu einem erfolgreichen Gelingen noch viele Hürden, die aus unserer Sicht innerhalb der bis jetzt bekannten Rahmenbedingungen zur „Modellregion Inklusion“ kaum zu überwinden sind. In diesem Zusammenhang bedauern wir sehr, dass mit dem Förderschwerpunkt Lernen der Friedrich-Fröbel-Schule ein sehr gut funktionierendes System aufgegeben wird, das nicht nur über eine 100jährige Tradition verfügt und regional sehr gut vernetzt ist, sondern auch in den letzten Jahren immer wieder für seine engagierte und sehr erfolgreiche Arbeit gelobt wurde.
Die Umsetzung der UN-Konvention im Bereich Inklusion ist ein Ziel, welches wir gerne unterstützen und zu einem großen Teil bereits im Rahmen unserer aktuellen Tätigkeiten engagiert und erfolgreich verfolgen. Leider sehen wir uns jetzt zum Teil für unsere erfolgreiche Präventionsarbeit (z.B. in den Kindergärten, Vorlaufkursen sowie Regelschulklassen der Grundschulen und weiterführenden Schulen ) bestraft, da gerade auch dieser Einsatz zu den rückläufigen Schülerzahlen an der Friedrich-Fröbel-Schule im Bereich Lernen geführt hat, was wir stets als sehr positiv erachteten. Nach wie vor gibt es allerdings immer noch eine hohe Anzahl von Kindern mit Anspruch Lernen (und wird es in den nächsten Jahren noch geben!), denen diese vorbeugenden Maßnahmen nicht ausreichen und die ein Lernumfeld benötigen, welches über die der Inklusiven Beschulung aktuell zugedachten Ressourcen deutlich hinausgeht. Dieses Lernumfeld bieten wir seit vielen Jahren durch eine engagierte und durch Fachkompetenz unterstützte Arbeit mit wie oben erwähnt überzeugenden Ergebnissen, sowohl in Bezug auf die erreichten Abschlüsse als auch hinsichtlich der Wertschätzung durch die Eltern und unserer Kooperationspartner. Gerne möchten wir die Regelschulen auch weiterhin auf dem langen Weg zu einem gemeinsamen Lernen von Schülern mit und ohne Behinderungen unterstützen. Wir fürchten jedoch, dass durch das Auslaufen des Förderschwerpunktes Lernen an unserer Schule ein vor allem im Sinne der Kinder erfolgreiches System aufgegeben wird, ohne dass ein adäquates sowie erprobtes Ersatzangebot in Sicht oder gar ausgebaut scheint, welches die vielfältigen Aufgaben in der Arbeit mit beeinträchtigen Schülerinnen und Schüler bewältigen kann. Wir bitten Sie daher eindringlich zum Wohle der betroffenen Kinder Folgendes zu berücksichtigen:
Für Rückfragen stehen wir gern zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Im Namen des Kollegiums,
der Personalrat der Friedrich-Fröbel-Schule
Susanne Völker
Friederike Wolf
Stefan Wißmann