Überlastungsanzeigen

Kolleg_innen von 17 Grundschulen aus Stadt und Kreis Offenbach zeigen ihre Überlastung an

Stellungnahme des Gesamtpersonalrats beim Staatlichen Schulamt für den Landkreis Offenbach und die Stadt Offenbach

Die Arbeitsbelastung der Lehrkräfte ist inzwischen an einem Punkt angelangt, an dem die Gesundheit vieler Kolleginnen und Kollegen gefährdet ist. Die Qualität des Unterrichtes leidet unter den gegebenen Bedingungen.

Kollegien aus 17 Grundschulen unseres Bezirks sind nun nicht mehr bereit, die Zustände an ihren Schulen weiterhin schweigend hinzunehmen. Sie fürchten grundlegenden pädagogischen Ansprüchen nicht mehr gerecht zu werden und sorgen sich auch um ihre und die Gesundheit der ihnen anvertrauten Kinder.

Deswegen zeigen sie jetzt gegenüber dem Kultusminister ihre Überlastung an:

Integrations- und Inklusionsmaßnahmen, ein stark erhöhter Anteil von zugewanderten Kindern (Seitensteigern), der kontinuierliche Abbau von Förderstunden, ein erschreckend steigender Anteil von verhaltensauffälligen Kindern und ein deutlich erhöhter Verwaltungsaufwand sind wesentliche Faktoren, die ohne entsprechend zur Verfügung gestellte Ressourcen von den Kolleginnen und Kollegen nicht mehr getragen werden können und immer deutlicher zu Überlastung führen.

Die räumlichen Bedingungen (Lärmbelastungen, Hygiene, Raumtemperaturen), die vom Schulträger zu verantworten sind, verschärfen die Situation.

Die hessischen Grundschullehrkräfte, die die bundesweit höchste Pflichtstundenzahl haben, sehen sich in ihrer pädagogischen Arbeit nicht mehr wertgeschätzt.

Sie erwarten, dass das Kultusministerium die Anzeige ihrer Überlastung ernst nimmt und endlich für Bedingungen sorgt, die eine pädagogisch sinnvolle Arbeit ermöglichen. Die Reaktion des Kultusministers auf die Überlastungsanzeigen aus Darmstadt und Wiesbaden empfinden sie als zynisch, wird durch diese Überlastungsanzeigen doch deutlich, dass alle Schulen mit den gleichen Problemen zu kämpfen haben. Dies ist nicht „zentral orchestriert“, sondern ein Hilferuf an den Kultusminister, seiner Verantwortung und Fürsorgepflicht endlich gerecht zu werden.

Der Gesamtpersonalrat der Lehrerinnen und Lehrer von Stadt und Kreis Offenbach unterstützt die Kolleginnen und Kollegen der Grundschulen.

Wir fordern:

  • mehr Ressourcen und Unterstützung im Rahmen des Unterrichts für die inklusive Beschulung,
  • mehr Förderstunden für Seiteneinsteiger,
  • mehr Sozialarbeiter, Schulpsychologen und Sozialpädagogen,
  • eine deutliche Reduzierung der Verwaltungsaufgaben,
  • die Einflussnahme des Kultusministers auf den Schulträger, die räumlichen Bedingungen so zu gestalten, dass sie nicht mehr gesundheitsgefährdend sind,
  • eine deutliche Reduzierung der Pflichtstundenzahl,
  • mehr Entlastungsstunden für Sonderaufgaben, 


Der Gesamtpersonalrat der Lehrerinnen und Lehrer beim Staatlichen Schulamt Stadt und Kreis Offenbach