Resolution der Mitgliederversammlung

OF-Stadt am 26. Juni 2015

Gegen die Kürzung der Stundenzuweisung für die gymnasialen Oberstufen und Grundschulen

Zum neuen Schuljahr wird es in den gymnasialen Oberstufen und an den Grundschulen zu Kürzungen in der Stundenzuweisung kommen. Das HKM plant, dadurch bei den Grundschulen hessenweit 140 Stellen und bei den gymnasialen Oberstufen 160 Stellen einzusparen.

Die eingesparten Stellen können dann, so der Plan des HKM, für den „zusätzlichen Bedarf“ bei der Umsetzung der Inklusion, sowie des Ganztagesangebotes („Pakt für den Nachmittag“), dem Sozialindex, Deutschfördermaßnahmen und der Einrichtung weiterer Klassen für zugewanderte Jugendliche (Seiteneinsteiger-Klassen) verwendet werden.

Dies führt in den Gymnasien dazu, dass kleinere Leistungskurse in Zukunft nicht mehr angeboten werden können. An den Gymnasien wird es, zusätzlich bedingt durch die Umstellung von G8 auf G9 und den Wegfall der Doppeljahrgänge, vermehrt zu Abordnungen und Versetzungen auch in andere Schulformen kommen.

An den Grundschulen, die sich inzwischen sehr intensiv mit den Folgen einer fehlgeplanten und unzureichend gesteuerten Inklusion beschäftigen müssen, fallen jetzt durch die Kürzungen die wichtigen Förderstunden weg. Diese Kürzungen können nur als Angriff auf die Entwicklung einer inklusiven Schulstruktur verstanden werden. Gerade die Förderstunden helfen dabei, schnell und flexibel auf den Unterstützungsbedarf einzelner Kinder eingehen zu können und so langanhaltenden Lernschwierigkeiten vorzubeugen. Hier werden also Stunden gekürzt, obwohl das HKM selbst zusätzliche personelle Ressourcen für erforderlich hält. Der grundsätzliche Bedarf an zusätzlichen Stellen für fachlich geeignete Kollegen für eine Umsetzung der Inklusion wird so ad absurdum geführt.

Von der aktuellen Stundenzuweisung aus betrachtet werden einige Schulen, trotz des 104%/105% Versprechens des HKMs, unter 100% der aktuellen personellen Ausstattung fallen. Die eingesparten Stellen fließen dann unter neuer Bezeichnung wieder an die Schulen zurück. Fertig ist der Rechentrick: Generös kann in der Öffentlichkeit die Behauptung aufgestellt werden, die hessischen Schulen würden mit zusätzlichen Stellen bedacht.

Die GEW-Mitgliederversammlung des Kreisverbandes Offenbach Stadt fordert deshalb:

Keine Kürzungen an den Zuweisungen der gymnasialen Oberstufen und der Grundschulen. Wir machen nicht mit bei dem Versuch, die einzelnen Schulformen gegeneinander auszuspielen!

Neue und zusätzliche Angebote müssen durch zusätzliche Einstellungen und Stellenausweitungen abgedeckt werden!

Die flächendeckende Umsetzung der Inklusion erfordert zusätzliche personelle Ressourcen – eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen in anderen Bereichen ist weder zumutbar noch sinnvoll!