Überlastungsanzeigen
Presseerklärung 13. Juli 2015
Presseerklärung der GEW Offenbach-Stadt
In dieser Woche werden ganze Kollegien von mehr als einem Dutzend Grundschulen aus dem Bereich des Staatlichen Schulamts Offenbach dem Kultusministerium ihre Überlastung anzeigen.
Bereits seit vielen Jahren sieht die GEW die immer neuen Belastungen der Kolleginnen und Kollegen an den Grundschulen durch zusätzliche Aufgaben kritisch und mit großer Sorge: Es brennt an allen Ecken. Die Grundschullehrkräfte haben nicht nur eine besonders hohe Unterrichtszeit zu bewältigen, sie müssen vielfach auch baulich unter schwierigen Bedingungen arbeiten. Eine heterogener werdende Schülerschaft und die steigende Anzahl an zugewanderten Kindern erfordern gerade im Bereich unseres Schulamts neue Konzepte.
Kaum zu bewältigen ist die Umsetzung der Inklusion ohne erforderliche Ressourcen. Eine ausufernde Verwaltungs- und Dokumentationstätigkeit, die Umstellung auf einen „kompetenzorientierten“ Unterricht und die Umsetzung des Bildungs- und Erziehungsplans in Hessen mit entsprechender Anpassung der schulinternen Curricula: All das sollen die Lehrerinnen und Lehrer ohne zusätzliche personelle Unterstützung neben ihrer Unterrichtsverpflichtung schultern.
Das jetzt noch die Stundenzuweisungen für die mehr als dringend benötigten Förderstunden gekürzt wurden, lässt das Fass nun endgültig überlaufen. Die Lehrkräfte sind an der Grenze der Belastbarkeit angekommen.
Nicht nur auf die Gesundheit der Lehrkräfte kann die Überlastung negative Auswirkungen haben. Negative Auswirkungen auf die Schüler/-innen wird es haben, wenn man den Kolleginnen und Kollegen die Zeit nimmt, sich ihrer Kernaufgabe, ihre Schüler/-innen zu unterrichten, zu fördern und zu beraten, im erforderlichen Umfang zuzuwenden.
Der GEW Kreisverband Offenbach-Stadt teilt die Kritik der Kolleginnen und Kollegen. Er fordert, dass endlich ausreichende personelle, sachliche und räumliche Ressourcen zur Verfügung gestellt werden, um die immer neuen Aufgaben zu bewältigen. Die großen Herausforderungen, vor denen alle Schulen stehen, können nicht zum Nulltarif bewältigt werden.
