GEW Senioren in Heusenstamm

7. Dezember 2015 in St. Cäcilia

27 Seniorinnen und Senioren aus den Kreisverbänden Offenbach-Stadt und –Land trafen sich zunächst zum Kaffeetrinken und Wiedersehen in Heusenstamm, um sich danach gemeinsam die Barockkirche St. Cäcilia anzusehen unter der fachkundigen Führung von Herrn Markgraf, dem Vorsitzenden des Fördervereins der Balthasar-Neumann-Kirche.

Graf Anselm Franz von Schönborn hatte zwar schon die Idee, die alte gotische Pfarrkirche aus dem 13./14. Jahrhundert im Ortskern von Heusenstamm durch einen repräsentativeren Neubau zu ersetzen. Aber erst nach seinem Tod im Jahre 1726 verfolgte seine Witwe, Reichsgräfin Maria Theresia (geborene von Montfort-Tettnang) seinen Plan weiter. Sie überzeugte 1735 die Brüder ihres verstorbenen Mannes, Franz Georg von Schönborn, Erzbischof von Trier, und Friedrich Carl von Schönborn, Fürstbischof von Würzburg und Bamberg, von den Bauplanungen und erreichte, dass diese die Finanzierung des aufwändigen Kirchenbaus übernahmen. Mit der Planung und der Bauausführung wurde der Schönborn’sche Hofarchitekt Johann Balthasar Neumann beauftragt, der in Würzburg schon viele prachtvolle barocke Bauten errichtet hatte und in Heusenstamm 1739 umgehend mit den Arbeiten begann, nachdem die alte Dorfkirche abgerissen worden war.1740 stand der Rohbau der Kirche.1741 erstellte der Augsburger Maler Christoph Thomas Scheffler die prachtvollen Deckengemälde.

Die Kirche sollte als Begräbnisstätte für die Schönborn´sche Familie dienen. Maria Theresia wollte aber, dass in ihr eine frohe Stimmung entsteht, da sie daran glaubte, dass sie ihre lieben Verstorbenen im Himmel wiedersehen werde. So sind in den Deckengemälden die Auferweckung des Lazarus dargestellt, der auferstandene Christus, der alle Menschen liebt, und die Glückseligkeit im (allerdings hierarschisch geordneten) Himmel. Scheffler verstand es meisterhaft, die Bilder so aufzubauen, dass sie aus verschiedenen Richtungen vom Boden aus betrachtet andere Figuren hervorheben und andere Eindrücke vermitteln. Der Würzburger Hofbildhauer Johann Wolfgang von der Auwera erweiterte 1744 die Ausstattung der Kirche mit der Schaffung des Hochaltars, der mit zierlichen Figuren und Ornamenten in weiß und gold die Leichtigkeit des Raumes betonte. Die Kirche wurde nach der hl. Cäcilia von Rom benannt, der Schutzpatronin der Kirchenmusik.