GEW-Senioren in der Höchster Porzellan-Manufaktur

Führung durch die Produktionsräume in der Palleskestraße

27 Seniorinnen und Senioren aus den GEW Kreisverbänden Offenbach-Stadt und –Land, sowie einigen Gästen aus Gelnhausen und Hanau besuchten am 13.11.2018 die Höchster Porzellanmanufaktur und konnten die einzelnen Produktionsschritte beobachten. Aus dem angelieferten Pulvergemisch aus Kaolin, Feldspat und Quarz wird mit Wasser eine breiige Masse hergestellt, die im Hohlgussverfahren in Gipsformen eingespritzt wird. Wenn das Porzellan lederhart geworden ist, wird es aus der Form herausgeholt und weiter bearbeitet, überschüssiges Material abgeschnitten, zusätzliche Teile, z.B. Henkel, angeklebt, komplizierte Figuren aus vielen Einzelteilen zusammengesetzt. Nach dem ersten Brand können die Teile bemalt werden, dann glasiert und nochmals gebrannt. Die wichtigste Person für die Produktion ist der Modellbauer, der den geplanten Gegenstand 17% größer, als er am Ende sein soll, aus Gips oder Ton aufbaut. (Porzellan schrumpft beim Trocknen.) Mit der Mutterform werden Negativformen aus Gips für das Hohlgussverfahren hergestellt. Sie können jedoch nur ca. 30mal benutzt werden, dann müssen neue hergestellt werden. Das wird in Höchst alles mit der Hand gemacht und ist daher sehr zeitaufwändig. Es ist wichtig für das Gelingen, für jeden Arbeitsschritt den richtigen Zeitpunkt zu finden.

1746 erteilte der Mainzer Erzbischof der Manufaktur in Höchst am Main das Gründungsprivileg. Daher ist bis heute das Mainzer Rad das Markenzeichen der Manufaktur. Sie ist nach Meißen die zweitälteste Porzellan-Manufaktur in Deutschland. Nach wechselnden Besitzverhältnissen und mehreren Umzügen ist sie heute in der Palleskestraße 32 am Höchster Stadtpark untergebracht. 10 Mitarbeiter fertigen hochwertiges Porzellan, teilweise nach alten Vorlagen, zunehmend aber auch in modernem Design und nach Sonderwünschen der Kunden.