GEW-Senioren in der Ausstellung zur Lithografie

Gemeinschaftsausstellung vom Haus der Stadtgeschichte mit dem Klingspormuseum

Am 22.6.2017 trafen sich 20 GEW-Seniorinnen und Senioren aus den Kreisverbänden OF-Stadt, OF-Land und Hanau zunächst im Offenbacher Haus der Stadtgeschichte zur Führung in der Ausstellung „Von wegen flach – Meisterwerke der Lithografie aus den Beständen der Stadt Offenbach“. Offenbach kann als Wiege der Lithografie bezeichnet werden. 1799 kaufte der Offenbacher Musikverleger  Johann Anton Andre  dem Münchner Erfinder  Alois Senefelder das Patent zu dem neuen Steindruckverfahren ab, außerdem Mozarts Witwe Constanze den Nachlass des Komponisten. Senefelder  kam nach Offenbach und richtete dort die erste erfolgreich arbeitende lithografische Werkstatt ein. Das neue Druckverfahren konnte nicht nur zum Notendrucken  sondern auch zum Vervielfältigen von bekannten Bildern eingesetzt werden, die so für die breite Masse erschwinglich wurden. Auch Flugblätter und Plakate z.B. in den Jahren der 1848er-Revolution ließen sich in großer Zahl kostengünstig herstellen. Künstler entdeckten nach und nach die vielfältigen Möglichkeiten der Lithografie. Im Archiv des Stadtmuseums sind 8000 Kunstwerke eingelagert, von denen nur wenige in dieser Ausstellung gezeigt werden können, unter anderen Drucke von Honore Daumier und der Weberzyklus von Käthe Kollwitz. Im Stadtmuseum liegt der Schwerpunkt der Ausstellung bei  Werken aus dem 19. Jahrhundert, im Klingspormuseum geht die  Gemeinschaftsausstellung der beiden Offenbacher Museen weiter mit dem 20..Jahrhundert. Das Museum für Schrift- und Buchkunst zeigt in dieser Sonderausstellung aus seinem Fundus  künstlerisch gestaltete Plakate, z.B für die Ausstellungen der Secession, des Wiener Jugendtstils. In  Künstlerbüchern haben namhafte Maler (wie Picasso, Chagall, Matisse, Miro, Henry Moore) Gedichte und andere Texte mit Hilfe der Lithografie illustriert. Ein bedeutender zeitgenössischer Lithograf  ist Bernhard Jäger, der die Werkkunstschule Offenbach, die heutige Hochschule für Gestaltung, absolviert hat. Alle Werke kann man sich nach dem Ende der Ausstellung im 1.Stock des Klingspormuseums noch einmal vorlegen lassen und in den Büchern dann sogar blättern.  

Gerda Günther