Fahrt nach Bad Nauheim

Mai 2014

Am 9. Mai 2014 machte sich eine Gruppe von Senioren und Seniorinnen aus den Kreisverbänden Offenbach-Stadt und Offenbach-Land auf den Weg nach Bad Nauheim, zum größten Teil mit dem Zug. Die Gästeführerin holte uns am Bahnhof ab, der schon zu dem Jugendstilensemble gehört, das wir ansehen wollten. Er wurde als Abschluss im Jahr 1911 gebaut, die Badehäuser um den Sprudelhof herum zwischen 1905 und 1911. Auftraggeber war Großherzog Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt. Die Gäste kamen aus der ganzen Welt, aus Adelskreisen, aber auch aus dem Großbürgertum.

In der Innendekoration der Badehäuser ist je nach Bauzeit eine Veränderung des Jugendstils zu sehen, von einfachen geschwungenen Linien über üppige florale Ornamente zu fast geometrischen Mustern. Die Wandverkleidung in den großen Wartehallen variiert von rötlichen Lahnmarmorflächen über Mosaike auf Boden, Wänden und Decken zu kunstvoll gestalteten Kacheln. Die Innenhöfe, die der Ruhe nach dem Bad dienten, sind mit unterschiedlichen Pflanzen bewachsen, einer mit Eiben, ein anderer mit Rosen, einer ist nach italienischem Vorbild mit Säulen, Bänken und Figuren aus Terracotta ausgestattet. Unsere Gästeführerin Monica Keichel konnte uns mit viel schauspielerischem Talent und großer Begeisterung sowie breitem Fachwissen die Ideen des Jugendstils vermitteln und die Verbindungen zu anderen Zeitepochen und Bauwerken an anderen Orten herstellen.

Gebadet wurde zu beiden Seiten des Innenhofes in Badezellen mit Badewannen aus einem harten australischen Holz. Das Wasser aus den teils warmen, teils kalten Quellen von Bad Nauheim ist sehr kohlesäurehaltig und gut für Herz und Kreislauf. Den Badebetrieb gibt es in diesen Räumen nicht mehr. Die Wartehallen werden anders genutzt : als Gaststätte, als Standesamt, als Galerie, als Räume für Feierlichkeiten, die man mieten kann. Der Badebetrieb ist in neu gebaute Kliniken verlagert worden. Bad Nauheim hat einen sehr guten Ruf in der Behandlung von Herzerkrankungen.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen blieb uns noch Zeit für einen Spaziergang durch den Kurpark. Die mitgebrachten Regenschirme brauchten wir nicht zu öffnen.