GEW-Fachtag des KV-OF-Stadt mit großer Beteiligung
Foto: Prof. Michael Klundt
Foto: Prof. Uwe Genz
Am Donnerstag, 3.4.2025, veranstaltete die südhessische Bezirksfachgruppe „Sozialpädagogische Berufe“ der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft einen Fachtag im Offenbacher Ostpol, der mit 60 Anmeldungen stark gefragt war. Alan Baner, Martina Kessler und Michael Köditz, die der Fachgruppe vorsitzen, begrüßten die Sozialpädagogi/-innen und Lehrkräfte ganz herzlich. Sie erläuterten, dass in der Fachgruppe sich die Berichte über schwieriger werdende Situationen in der Kinder- und Jugendarbeit häuften. In einem Grußwort sprach die GEW-Bezirksvorsitzende Dr. Manon Tuckfeld die damit verbundene Arbeitsüberlastung vieler Kolleginnen und Kollegen an.
Als erster Referent stellte Prof. Dr. Michael Klundt von der Hochschule Magdeburg-Stendal zunächst die in der UN vereinbarten Kinderrechte vor, die in Deutschland Gesetzesrang haben, aber nicht durchgängig realisiert sind, und präsentierte dann Zahlen zur Armut von Kindern und jungen Erwachsenen, die die anderer Altersgruppen übersteigen. Die Zunahme psychischer Belastungen bis hin zur Zunahme von Suizidversuchen waren weitere Themen. Die Schulschließungen und Isolation in der Lockdownzeit spielten hier eine Rolle; diese wären, wie seit Veröffentlichung der RKI-Files offenbar wurde, aus wissenschaftlicher Sicht gar nicht notwendig gewesen. Eine deutliche Aufstockung finanzieller Mittel für Kinder und ihre Einrichtungen ist von der Politik zu fordern.
Am Nachmittag präsentierte Prof. Dr. Uwe Genz, wissenschaftlicher Direktor der Neuro-Kompetenz-Akademie Dreieich, Grundlagen der Hirnentwicklung und informierte über aktuelle Forschungsergebnisse zu den Ursachen psychischer Auffälligkeiten. Anschließend wurden Möglichkeiten für pädagogisches Handeln diskutiert. Besser Arbeitsbedingungen und mehr gut ausgebildetes Personal waren aus Sicht der Teilnehmerinnen und Teilnehmer unabdingbar.
„Mit dem Verlauf des Tages und der interessanten Diskussion bin ich sehr zufrieden,“ sagte Michael Köditz vom Vorsitzendenteam abschließend. „Wir sollten die Thematik in weiteren Veranstaltungen wieder aufgreifen und vertiefen.“